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Aachener Nachrichten, 2. 10. 2000

> Menschliches Welttheater
So spannend und sensibel, anrührend und komisch, pikant und absurd kann, ja muss Mozart auf der Bühne sein. Nach etlichen Aachener Mozart-Massakern in den letzten Jahren rückt Paul Esterhazy mit einer phänomenalen Neuinszenierung des „Figaro“ die Maßstäbe zurecht.

TheaterRundschau, 11. 2000

Paul Esterhazy selber ist, wie man aus seiner Bonner Dramaturgenzeit weiß, ein Mann der Oper. Aber er ist auch, wie man jetzt nach seiner Einstandsinszenierung mit Mozarts per „Die Hochzeit des Figaro“ weiß, ein brillanter Regisseur. ... Pia Janssens Bühne besteht lediglich aus einem leicht erhöhten Spielpodest, weit nach vorne gezogen (das Orchester spielt unter dem inspirierenden Elio Boncompagni im Bühnenhintergrund.) Eine ‚offene’ Szene also. Das ausschließliche Schwarz-Weiß der Kostüme dämpft Heiterkeit keineswegs. Esterhazy hat die Komödie sofort fest im Griff. Aber er zeigt mehr als ein Lustspiel, nämlich eine Paraphrase über Leben und Liebe, über Treue und Untreue, über Hochgestimmtheit und Enttäuschung. Und das Fehlen von Wänden etc. nötigt den Regisseur nicht zu den üblichen, oft genug ungeschickten Versteckspielen im Finalbild; er suggeriert glaubwürdig, dass sich die Personen nicht
wahrnehmen, die doch eigentlich nebeneinander stehen. Eine erstklassige Visitenkarte. Und es ist ein enthusiasmiertes, junges Sängerensemble am Werk.


Opernwelt, 11. 2000

Die Bühne ist ein stilisiertes edelhölzernes Spielbrett, auf der Hinterbühne das Orchester vor einer Konzertmuschel, die in Material und Farbe den Bezug zur Spielfläche herstellt: Dieses überzeugend klare Arrangement von Pia Janssen bietet den Sängern den Rahmen, in dem sie sich schauspielerisch beweisen müssen. ... Der hohe Anspruch von Bühne und Regie nötigt dem Zuschauer großen Respekt vor dem Engagement der Sänger ab, die zudem sängerisch in perfekt ausgewogenen Ensembles und genau strukturierten Arien glänzen. (


WDR 3, Musikszene, 2. 10. 2000

... dreieinhalb Stunden lang hält das junge Ensemble die Spannung, der Aachener „Figaro“ ist ungekürzt. Hinter jeder Bewegung steckt ein Gefühl, in der konsequenten Stilisierung finden die Sänger zur Natürlichkeit im Spiel.