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Aachener Zeitung, 11. 07. 2001

Paul Esterhazys Inszenierung ist eindringlich, unsentimental und doch von großen Gefühlen geprägt. Es gelingen ihm starke Bilder mit surrealer Kraft, die das junge Ensemble in bemerkenswerter stimmlicher Reife und Sicherheit lebendig und zeitlos umsetzt... Esterhazys Regie besticht durch ihre klare und psychologisch geschickte Personenführung, die den Darstellern Zeit lässt, ohne den Spannungsbogen zu mindern. Jede Bewegung ist ein Zeichen, ein Signal. Etwa eine Antigone, die den elenden Vater wie ein Kind wiegt, das körperliche Ringen eines Polyneikes um Vergebung, die Qual des Ödipus. Mit der hart erkämpften Vergebung „häutet“ sich dieser Ödipus: Antigone wäscht ihn und zieht mit einem Ruck die Haut des blanken Schädels ab – ein verjüngter Mann mit schwarzem Haar, dem mit der Gnade das Augenlicht zurückgegeben wird. Großes Glück? Esterhazy fordert zum Hinsehen auf. Die aufopfernde Antigone wird vom Vater und Bruder beiseite geschoben und verschwindet schließlich bekümmert unter der riesigen Schleppe... Eine bis zum Ende packende Umsetzung des Stoffes – gegenwärtig und klassisch zugleich. Begeisterter Applaus...


Klenkes Aachen, 07.2001

Am liebsten hätte ich wie früher etwas auf die Bühne geworfen, weil mir die Aufführung so gut gefallen hat. Ich habe mich nicht mehr wahrgenommen. Am liebsten hätte ich auch schon während der Oper an manchen Stellen applaudiert – verboten, weiß ich ja. (aus einem Feature der Aachener Autorin Silvia Szymanski